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wurde ein junger Bauer herbeigebracht, der dem Kaiser eine Fnrt durch den Strom zu zeigen versprach; die Sachsen hatten ihm zwei Pferde weggenommen, und aus Rache verrieth er den Ueber-gang. Am andern Morgen, als noch dichter Nebel den Fluß deckte, wurde der Uebergang versncht, aber durch das heftige Feuer der Sachsen vereitelt. Da diesseits keine Kähne aufzutreiben waren — die Sachsen hatten sie au das jenseitige Ufer geholt und hielten sie besetzt —, so befahl der Kaiser, dem Feinde die Nachen zu nehmen. Schnell sprangen zehn kühne Spanier in den Strom, schwammen hinüber und nahmen den Sachsen nach einem kurzen, aber blutigen Gefechte die Nachen ab; diese wurden sofort mit Scharfschützen besetzt, und während durch das Feuer derselben der Feind beschäftigt wurde, setzte ein Theil der Reiterei auf der Furt über. Bald folgten auch Herzog Albrecht, Moritz, König Ferdinand und der Kaiser; des letzteren Pferd führte jener Bauer.
Mit Hülfe der Kähne schlng man eine Schiffbrücke und führte so mit Leichtigkeit das Fußvolk und die Munition über den Fluß; noch ehe letztere ankam, war schon das Heer in Schlachtordnung ausgestellt.
Es war ein schöner Sonntagmorgen, der 24. April 1546. 1546 Der Kurfürst, in dem festen Glauben, daß das ihm gegenüberstehende Heer nicht das kaiserliche sei, war zur Kirche gegangen, und als er während des Gottesdienstes die Nachricht von dem Stromübergang erhielt, glaubte er es nicht, wartete auch erst das Ende der Predigt ab, ehe er zu seinem Heere eilte. Noch immer hoffte er, Wittenberg erreichen zu können; aber auf der Lochauer Heide wurde sein Heer von den Kaiserlichen zum Stehen gebracht und zum Kampfe gezwungen. Unter dem Geschrei: „Hispania! Hispauia!" warf sich die spanische Reiterei auf die sächsische und schlug sie so zurück, daß diese auf ihrer Flucht Unordnung in das Fußvolk brachte; als daher der Hauptangriff des kaiserlichen Heeres erfolgte, war das sächsische bald überwältigt. In regelloser Flucht zerstreute sich das sächsische Heer über die ganze Heide; Tausende lagen erschlagen; viele waren gefangen genommen worden. Der Sohn des Kurfürsten erreichte mit großer Mühe und schwer verwundet Wittenberg; der Kurfürst selbst war auf der Flucht eingeholt worden; er wehrte sich tapfer, erhielt aber .einen Hieb ins Gesicht und mußte sich ergeben. Bor den Kaiser gebracht, rief er aus: „Herr Gott! erbarme dich meiner! Nun bin ich hier!" Der Kaiser empfing ihn sehr ungnädig. Als der Gefangene ihn anredete: „Großmächtigster, allergnädigster Kaiser!"
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Extrahierte Personennamen: Albrecht Albrecht Moritz Ferdinand
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Vorher aber fragte er bei Oestreich an, wem dessen Rüstungen gelten sollten, und als er erst ausweichende und dann stolze Änt-1756 Worten erhielt, erklärte er 1756 den Krieg.
1756. Mit einem Heere von 70 000 Mann überschritt er am 29. August 1756 die sächsische Grenze. Als dies der Kaiser als eine gottlose Empörung bezeichnete, entnahm er dem sächsischen Archiv Dokumente, welche der Welt die gegen ihn geschmiedeten Pläne zeigten. Der König von Sachsen ließ sein Heer im Stich und floh aus die unbezwingliche Festung Königstein; das 17 000 Mann starke sächsische Heer stand in einem festen Lager bei Pirna: es wurde von Friedrich eingeschlossen. Da zog der östreichische Feldherr Brown*) durch Böhmen heran, um die Sachsen zu eutsetzen. Friedrich zog ihm mit allen bei Pirna entbehrlichen Truppen entgegen und lieferte ihm die Schlacht bei L o wo sitz. Wie die Löwen stritten die Oestreicher, aber auch die Preußen thaten Wunder der Tapferkeit, so daß Friedrich nach der Schlacht an den Feldmarschall Schwerin schrieb: „Seit ich die Ehre habe, die Truppen zu commaudiren, habe ich solche Wunder der Tapserkeit nicht gesehen." Der geschlagene Brown zog sich über die Elbe nach der sächsischen Schweiz zurück, um sich von dort aus mit den Sachsen zu vereinigen. Diese aber hatten sich, noch ehe Brown herankam, bereits am 15. October ergeben müssen. Der König ließ sofort Lebensmittel unter sie vertheilen, die Generäle lud er zur Tafel. Die Officiere ließ er gegen ihr Ehrenwort, nicht wieder gegen Preußen kämpfen zu wollen, frei, die Gemeinen steckte er in seine Regimenter, von wo aus sie jedoch, so bald es ihnen möglich war, desertirten. Dann bezog Friedrich Winterquartiere in Sachsen.
1757. Auf Betrieb Oestreichs trat jetzt auch Schweden mit einer Kriegserklärung gegen Friedrich auf, ebenso das deutsche Reich, welches Friedrichs Einfall in Sachsen als eine Verletzung! des westfälischen Friedens erklärte; 500 000 Mann rückten gegen: ihn ins Feld, während er höchstens 200 000 Mann ausbringen! konnte. Aber er verzagte nicht; er verließ sich aus seine Kriegs-' ersahrung und auf seine Schnelligkeit. Friedrich überließ seinem Bundesgenossen (England, Hessen-Cassel, Braunschweig und Gotha) die Zurückweisung der Franzosen; er selbst brach im März rniti 117 000 Mann aus Schlesien und Sachsen gegen Böhmen auf;;
*) spr. Braun.
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Extrahierte Personennamen: Oestreich August Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich_Winterquartiere Friedrich Friedrich Friedrich Friedrichs Friedrich Friedrich
icrat 6. Mai erschien er vor Prag, in dessen Nähe Brown mit 60 000 Mann eine gesicherte Stellung eingenommen hatte. Zugleich erschien auch Karl von Lothringen mit einem Heere, um Drag zu retten. Dieser wollte erst ein anderes östreichisches Heer mnter dem Feldzeugmeister Dauu noch abwarten, ehe er eine lschlacht annahm; aber Friedrich griff ihn nnverweilt an und erfocht deu glänzenden Sieg bei Prag.
Die Oestreichs hatten eine äußerst günstige Stellung auf einem Hügel jenseits der Moldau. Schwerin hätte den ermüdeten Truppen gerne erst einen Ruhetag gegönnt, aber Friedrich drang auf die Schlacht mit den Worten: „Frische Fische, gute Fische." „Muß es denn noch heute sein," entgegn ete Schwerin, den Hut tief in's Gesicht drückend, „so will ich den Feind auch gleich da angreifen, wo ich ihn sehe." Aber das Feuer des Feindes war gleich im Anfange der Schlacht zu mörderisch; ganze Reihen stürzten nieder; die schönsten Regimenter wurden zerschmettert; am Ende wollte kein Regiment mehr vorwärts. Da ergriff Schwerin, der dreiundsiebzigjährige Greis, die Fahne eines Regimentes und stürmte den Seinen mit den Worten: „Heran, meine Kinder!" voraus; aber nach wenigen Schritten stürzte er, von vier Kartätschenkugeln getroffen, todt nieder. An seiner Stelle übernahm General Fouqus die Führung des Flügels. Als demselben der Degen zerschmettert wurde, ließ er sich einen andern an die Faust binden und stürmte wieder voran. Friedrichs Bruder, Prinz Heinrich, sprang vom Pferde und führte die Seinen zu Fuß gegen den Feind; der Herzog von Braunschweig eroberte sieben Schanzen. Trotz aller Tapferkeit aber war der »Sieg zweifelhaft; da wurde Brown tödtlich verwundet; es entstand einige ^ Verwirrung im Centrum des Feindes. Diese benutzend, drang Friedrich rmit drei Bataillonen gegen dasselbe vor und entschied die Schlacht. Die ^Oestreicher hatten 13000 Mann, 60 Kanonen und viele Fahnen verloren; rvon den Preußen bedeckten etwa 12000 Mann das Schlachtfeld.
Nun schritt Friedrich zur Belagerung von Prag und beschoß e§ fünf Wochen lang, ohne es einnehmen zu können; als der [feindliche General Dann zum Entsätze der Stadt heranrückte,
-.zog ihm Friedrich entgegen und griff ihn an, erlitt aber in Folge ^"ni sseiuer Ungeduld und Hast die Niederlage bei Collin, welche iihrt zwang, die Belagerung von Prag aufzuheben und Böhmen -zu verlassen.
Das Unglück bei Collin war dadurch herbeigeführt worden, daß Friedlich den zuverlässigen Berichten des Generals Ziethen nicht glaubte und daß 3er von seinem ursprünglichen Schlachtplane abwich. Als ihn Prinz Moritz )aufforderte, einen Befehl, welcher den ganzen Plan störte, zurückzunehmen, roies er ihn mit gezogenem Degen zum Gehorsam. Auch einige Generäle (wichen von den erhaltenen Befehlen ab. Als sich der eine Flügel seines '.Heeres schon zur Flucht gewandt hatte, wollte der König mit etwa vierzig ?Mann eine Batterie nehmen; seine Begleiter fielen; der König aber ritt iimmer weiter, bis ihm ein Major zurief: „Sire, wollen Sie denn die Batterie ^allein erobern?" Darauf erst ritt er langsam zurück zum rechten Flügel,
-;den er geordnet zurückführte. Diese Schlacht kostete Friedrich 14000 Mann.
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Extrahierte Personennamen: Brown Karl_von_Lothringen Karl Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Fouqus Friedrichs Friedrichs Heinrich Heinrich Brown Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Moritz_)aufforderte Friedrich Friedrich
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Heinrich Heinrich Friedrich Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Liegnitz Berlin Sachsen Sachsen England Bunzelwitz Schweidnitz
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noch von dem Ruhme des preußischen Heeres aus dem siebenjährigen Kriege; alle waren erfreut über biesen Krieg; an die Schwierigkeiten besfes&en, an mögliche Nieberlagen bachte niemanb. Der preußische Oberbefehlshaber, Herzog Ferbiuaub von Braunschweig, sagte zu seinen Officieren: „Nicht zu viel Gepäck, meine Herren! Es hanbelt sich um einen militärischen Spaziergang." Aber biefer Spaziergang sollte sehr ernster Natur werben. ' Beim Einmarsch in Frankreich hatte der Herzog von Brannschweig ein Manifest an die Bewohner Frankreichs erlassen, in welchem er sie Zu der Rückkehr zur Treue gegen den König aufforberte, im anberen Falle würden harte Strafen in Aussicht gestellt; Paris, so brohte er, wolle er in einen Schutthaufen tierwanbeln. Anfangs brangen die deutschen Heere vor und eroberten mehrere Gebiete; ba aber erhob sich das französische Volk zu verzweifeltem Wiberstanbe. i>on allen Seiten eilte das Volk zu dem Heere, um das bebrohte Vaterlanb zu retten; dem König aber, zu besten Gunsten der Krieg begonnen worben, warf man vor, daß er bte Feinde zum Kriege veranlaßt habe, und die Folge bavon war feine Absetzung und 'fein Tod durch die Guillotine.
Die Franzosen übertrugen den Oberbefehl ihrem General Dnmoriez*). Derselbe verlegte den vorbrtngenben Preußen den Weg; einer seiner Unterselbherrn schlug den Ansturm der Deutschen auf das befestigte Lager von Valmy zurück (1792), so daß sich der Herzog von Braunschweig, bessen Truppen in dem ausgesogenen Lanbe keine Lebensrnittel wehr fanben, genöthigt sah, den Rückzug über den Rhein anzutreten. Die Oestreichs würden von Dumou-riez bei Jernappes geschlagen und verloren die Nieberlanbe an Frankreich; der französische General Eustine**) rückte an den Rhein vor und nahm die Festung Mainz durch Verrath (1792). Diese Erfolge steigerten den Muth der Franzosen, die sich berufen rührten, allen Völkern die Freiheit zu bringen. Als daher im Anfang des Jahres 1793 ßubtoig Xvi. unter dem Beil der Guillotine gefallen war und die Franzosen nun offen allen Nationen den Königsmorb prebigten, ba traten Euglanb, Preußen, Oestreich, das bentfche Reich, Hollanb, Neapel und Spanien zur ersten Koalition zusammen (1793), um das aufrührerische Frankreich zur Ruhe zu bringen. Anfangs waren die Verbünbeten glücklich, einige französische Heere würden geschlagen; mehrere Provinzen erhoben sich zu Gunsten des Königthums. In biefer Noth erließ
*) fpr. Sümuriee. **) fpr. ßüftien.
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die französische Regierung ein allgemeines Aufgebot; alle wehrhaften Männer wurden unter die Waffen gerufen; wer nicht mitziehen konnte in den großen Kampf, der sollte Waffen fchmteben, Zelte verfertigen und den Muth der Abziehenben durch begeisterte Reben entzitnben und steigern. Bald war ein großes^ Heer zusammen- ; gebracht; fehlte es bemselben auch an Uebung, so war es um so j mehr von Kühnheit und Siegesmuth erfüllt. Schon zu Ende bcs Jahres mußten die Verbünbeten den Angriff aufgeben nnb konnten nur an Vertheibigung benfett. Zwar würden die Franzosen int ^ Mai 1794 bei Kaiserslautern von den vereinigten Preußen und Oestreichern total geschlagen, aber etwa zwei Monate später trugen j sie (ebenfalls bei Kaiserslautern), nachbem sie achtmal zurückgeschlagen worben waren, bei dem neunten Anstürme einen glänzenben j Sieg bavou, durch welchen das ganze linke Rheinufer in ihre Hänbe fiel.' Auch Hollaub würde erobert und zur batavischeu Republik gemacht.
Noch wäre die Sache für die Verbnnbeten nicht verloren ge- j wesen, wenn sie einig geblieben wären, aber barem fehlte es gerabc< einer machte den andern für die kriegerischen Mis er folge verant- 1 wörtlich. Besonbers war es Friedrich Wilhelm, der über allzu j laue Kriegführung von Seiten Oestreich'? zu klagen hatte. Als j nun der König horte, daß Oestreich insgeheim mit Frankreich unter- 1 hßiible, benutzte er den ltmstanb, daß seine Kriegsmittel erschöpft . seien, zum Vorwanbe, von dem Bünbnifse zurückzutreten, und schloß I 1795 mit Frankreich ant 5. April 1795 den Frieden von Basel, durch welchen er alle Besitzungen jenseits des Rheines den Franzosen preisgeben mußte. Damit sank aber auch das Ansehen j Preußens bebeutenb.
c. Zweite und dritte Theilung Polens. Des König's Ende. Während des Krieges gegen Frankreich hatte Polen seinen Untergang gefunben. Friedrich Wilhelm hatte mit Polen ein < Bünbnis geschlossen und bemselben feinen Schutz zugesagt, wenn es seine Verfassung verbessern würde. Aber Rnßlanb war gegen diese Verbesserung und suchte sie zu hintertreiben; gleichzeitig rückte ein russisches Heer in Polen ein (1792). Da aber die Polen von den revolutionären Jbeen der Franzosen angesteckt waren, hielt Friedrich Wilhelm die versprochene Hülfe zurück. Das Auftreten . des Polenhelden Kosciusko hielt das Vordrängen der Ruffen nur kurze Zeit auf; der König und die Großen des Landes^stei-gerten die Verwirrung mehr und mehr, nnb balb war ganz Polen
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Oestreich Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Kosciusko
Extrahierte Ortsnamen: Kaiserslautern Kaiserslautern Frankreich Frankreich Basel Polens Frankreich Polen
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der Spartaner gefiel ihm so sehr, daß er sie in seinen Reden nachzuahmen suchte; Alexander d. Gr. und Cäsar waren seine Lieblingshelden.
Im Jahre 1785 trat er als Unterlieutenant in die Armee ein und zeichnete sich auch hier bald durch sein Wissen und durch seine große Pünktlichkeit im Dienst aus. Als die Revolution ausbrach, trat er aus die Seite des Volkes und ließ 1793 Toulon*) beschießen, welches sich gegen die Republik erklärt hatte. Dafür ward er zum General ernannt. Bei dem Sturze Robespierre's und seiner Freunde wurde auch Napoleon verhaftet, da er ein Anhänger Robespierre's gewesen war, erhielt aber seine Freiheit i wieder. Da ihm seine Stellung genommen war, so ging es ihm ' eine Zeit lang kümmerlich und er dachte schon daran, Frankreich zu verlassen; da erhielt er sein Kommando wieder. Um diese Zeit hatten sich die Pariser gegen den Convent erhoben, und dieser beauftragte Napoleon, die Ruhe wieder herzustellen, was ihm auch ; dadurch gelaug, daß er mit Kartätschen unter das Volk schießen ließ (1796). Bald darnach vermählte er sich mit der Witwe eines ; Generals, Josephine Beanharnais**), und wurde dadurch ; in den Besitz eines nicht unbedeutenden Vermögens gesetzt. Erst ! 27 Jahre alt, wurde er von dem Directorinm zum Oberbesehls- 1 Haber der in Italien gegen die Destreicher kämpfenden Armee ernannt, i
b. Erster Krieg gegen Oestreich. Im März 1796 brach ; Napoleon gegen Me Destreicher auf; innerhalb 14 Tagen hatte er ' das sardinische Heer vou dem östreichischen getrennt und viermal , geschlagen und so den König von Sardinien zum Frieden ge- j zwuugeu. Nun wandte er sich gegen die Destreicher, schlug sie bei Lodi und nöthigte sie zum Rückznge nach Mautua. Nachdem Napoleon seinen Einzug in Mailand gehalten und von hier aus den italienischen Fürsten gegen hohe Summen den erbetenen Frie- ■ den gewährt hatte, belagerte er Mantua, wandte sich aber, als ein östreichisches Heer zum Entsätze heranzog, gegen dieses und schlug es bei Ars nie***). In Folge dieser Schlacht fiel auch das feste Mantua mit allen Kriegsvorrätheu in seine Hände. Die Lombardei wurde zur cis alpinischen, Genua zur ligurischen Republik (unter Frankreichs Oberherrschaft) gemacht. Das Direc-torium zu Paris bot Oestreich den Frieden an, aber Kaiser Franz wies denselben zurück, weil seine Heere am Rhein einige Vortheile
*) spr. Tulong (an der Slldkme Frankreichs). **) spr. Boharnäh. ***) Flecken an
der Etsch/
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Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Oberbesehls- Italien Sardinien Mautua Mailand Mantua Mantua Genua Frankreichs Paris Rhein Frankreichs
Glück zu dem Könige! Glück zu der Gönigin! Gott verleihe ihnen langes Leben!" Als König Friedrich I. in Preußen begab sich Friedrich ins Schloß zurück; auch diesen Weg begleiteten Glockengeläute und Geschützdonner. Der eigentlichen Krönungsfeier folgten nun Festlichkeiten ähnlich denen bei der Kaiserkrönung. Im Schlosse wurde ein großes Mahl gehalten, bei dem die Hauptleute und Oberstlieutenants die Bedienung hatten. Dem Volke wurden allerlei Lustbarkeiten veranstaltet.
Bis zum 8. März blieb der König in Königsberg; dann begab er sich nach Berlin, wo er einen glänzenden Einzng hielt. Die meisten Fürsten anerkannten den neuen König, mehrere allerdings nicht, so z. B. der König von Schweden, die Kurfürsten von Baieru und Köln; aber Friedrich achtete den Widerspruch nicht; Preußeu war und blieb zum Königreich erhoben.
f. Bis zum Tode Friedrichs. Die Theilnahme der preußischen Truppen an dem im Jahre 1701 ausgebrochenen spanischen Erbsolgekrieg gereichte dem Vaterlande zu hohem Ruhme. Das Heer war auf 50 000 Mann gebracht und vortrefflich einexerzirt; strenge Mannszucht herrschte unter den Soldaten. An der Spitze des Heeres stand Fürst Leopold von Anhalt-Dessau, der alte Dessauer genannt, ein Mann, der von Wissenschaften nicht viel hielt (er konnte kaum leseu und schreiben), der aber mit Leib und Seele Soldat war. Friedrich I. richtete auch schon eine Art Landwehr ein, indem er die Bauern, welche unter vierzig Jahren waren, abends nach Feierabend durch Unteroffiziere einüben ließ. In dem spanischen Erbfolgekrieg erwarben sich die preußischen Truppen unter Leopold von Dessau große Anerkennung in der Schlacht bei Höchstädt (1704), und bei Turin erfocht Prinz j Engen hauptsächlich durch die Preußen einen glänzenden Sieg; in letzterer Schlacht sollen zwei preußische Compagnien ein ganzes Dragoner-Regiment in die Flucht geschlagen haben, ohne einen Schuß zu thun. In dem Frieden zu Utrecht (1713) erhielt Preußen außer der nochmaligen Anerkennung der Königswürde die Gebiete von Neufchatel (Neuenburg) und Valengin*) : in der Schweiz.
Auch in den letzten Jahren seines Lebens widmete der König den Wissenschaften alle Aufmerksamkeit; er gründete in Berlin die Akademie der Wissenschaften, durch welche wissenschaftliche Kenntnisse gesammelt und durch leicht verständliche Schriften
——
*) spr. Walangschäng.
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Extrahierte Ortsnamen: Königsberg Berlin Schweden Friedrichs Utrecht Neuenburg Schweiz Berlin
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— 144 —
Officieren besetzt, welche ihre bevorzugte Stellung weniger ihren Verdiensten, als dem Dienstalter verdankten. Die jüngeren Osficiere schmückten sich mit dem Ruhme des großen Königs und prahlten von der Unbesiegbarkeit des preußischen Heeres. Die gemeinen Soldaten waren meist alt, besaßen kein Vertrauen zu ihren Führern und waren, da sie meist Ausländer waren, aller Begeisterung, welche treue Vaterlandsliebe einflößt, baar; dazu waren Ausrüstung, Bewaffnung und Sold schlecht.
Während man noch aus Antwort von Napoleon wartete, stand dieser schon mit 200 000 Mann in Sachsen und Thüringen, und als nun die Kriegserklärung erfolgte, rückte er sofort vor. Der Oberbefehlshaber der preußischen Armee, der zweiuudsiebzigjährige Herzog Ferdinand von Braunschweig nahm seine Stellung bei Jena. Prinz Louis Ferdinand brach mit 6000 Mann gegen die Saale auf, um Napoleon im Vorrücken zu hindern. Bei Saalfeld kam es schon am 10. October zu einem Gefechte, in welchem die Preußen zurückgeworfen wurden, Prinz Louis, der sich nicht ergeben und nicht weichen wollte, fiel. Zersprengte aus diesem Gefechte kamen nach Jena in's Hauptquartier, wo mau jetzt erst merkte, daß Napoleon bereits über Gera und Naumburg anrücke. 14 Oc- ®er Herzog von Braunschweig gebot allen Truppeutheilen den Rück-tober Zug, aber Napoleon überfiel dieselben, und so erfolgte am 14. Oe-1806tober die Doppelfchlacht bei Jena und Auerftädt, in welcher die Preußen vollständig geschlagen wurden und auf ihrem ungeordneten Rückzüge die Waffen strecken mußten.
Bei Jena stand Fürst Hohenlohe, bei Anerstädt der Herzog von Braunschweig. Fürst Hohenlohe wurde schon am Morgen des 14. October in die Flucht geschlagen; an demselben Morgen wurde der Herzog von Braunschweig durch eine Kugel in's Auge getroffen und mußte besinnungslos an den heranrückenden Scharen vorüber getragen werden. Auf beiden Seiten kämpften die Preußen mit großer Tapferkeit; auch der König und sein Bruder Wilhelm setzten sich wiederholt den größten Gefahren aus; aber es fehlte die einheitliche Leitung. Mehrmals führte der König selbst Truppenabtheilungen in's Gefecht, um die feindlichen Vierecke zu brechen; da dies aber nicht gelingen wollte und der König einsah, wie nutzlos die Regimenter geopfert wurden, gab er den Befehl zum Rückzüge in der Absicht, am andern Tage die Schlacht zu erneuern. Da kam die Nachricht, Fürst Hohenlohe sei geschlagen und befinde sich auf der Flucht. Schon kamen Haufen von Flüchtigen; durch sie wurde das Hauptheer verwirrt, es löste sich auf und floh nach allen Seiten auseinander; 12000 Todte und Verwundete deckten das Schlachtfeld, 15000 Mann waren in Gefangenschaft gerathen.
Aeußerst schimpflich war das Verhalten der preußischen Commandanten nach der Schlacht: Fürst Hohenlohe ergab sich mit 12000 Mann bei Prenzlan, zwei andere Heeresabtheilungen bei
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